Büro- und Verwaltungsgebäude

Bei der bauklimatischen Gestaltung von Büro- und Verwaltungsgebäuden liegt das Augenmerk zunächst auf den Möglichkeiten zur passiven Klimatisierung,  u. a.:

  • Hoher Wärmeschutzstandard (heute selbstverständlich)
  • Automatisch und differenziert nach Himmelsrichtung gesteuerter Sonnenschutz unter Berücksichtigung einer ausreichenden Tageslichtversorgung
  • Minimierung der internen Kühllasten durch Einsatz energieeffizienter Geräte und Beleuchtung
  • Nutzung der thermischen Trägheit massiver Bauteile
  • Natürliche Lüftung über Fenster, sofern die Außenbedingungen (Lärmbelastung, Windangriff, Außenluftfeuchte im Sommer) es zulassen

So entstehen "thermisch gutmütige" Gebäude mit nur noch geringem Restbedarf an aktiver Klimatisierung, der möglichst energieeffizient gedeckt werden kann durch Maßnahmen z. B. der folgenden Art:

  • Begrenzung der mechanischen Lüftung auf das hygienisch notwendige Maß
  • Thermische Bauteilaktivierung (Betonkerntemperierung)
  • Flächenheiz- und Kühlsysteme, die mit moderaten Vorlauftemperaturen auskommen
  • Nachtauskühlung über natürliche Lüftung und/oder durch freie Kühlung über Rückkühler in Verbindung mit Flächenkühlsystemen
Architekturvisualisierung Bürogebäude Stadtwerke Ulm
Neubau Bürogebäude Stadtwerke Ulm, 2011

Solche Gebäudekonzepte können nicht mit althergebrachten Planungsmethoden umgesetzt werden, sondern verlangen einen gewerkeübergreifenden Ansatz, was insbesondere die Fassadenplanung, die Bauphysik und die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) betrifft. Und sie verlangen den Einsatz moderner Simulationsmethoden, in erster Linie der Thermischen Gebäude- und Anlagensimulation und der Lichtsimulation.

Auch Komfortbewertungen nach EN 15251, ISO 7730, DGNB, BNB oder LEED können mittels simulationsbasierter Berechnungen durchgeführt werden.